Swarali liebt gutes Essen. Sie liebt es deswegen, gemeinsam mit ihrem Mann Sandeep neue Gerichte zu probieren. Beide waren allerdings oft enttäuscht, wenn sie außerhalb essen gegangen sind. Die Qualität hat einfach nicht gestimmt weil viele das Kochen nicht wirklich gelernt haben. In ihrer Wohnung finden sich allerlei Kochbüchern, mit ayurvedischer bis zu vegetarischen und veganen Rezepten.
Sandeep hat seine Liebe zum Essen mit einem Catering Service verwirklicht. Nach einer Veranstaltung kommt eine Ärztin zu ihm, die ganz angetan ist von dem Essen. Sie erzählt, dass es in ihrem Krankenhaus an einem so gutem Essen fehlt. Die Patienten, die oftmals eine besondere Ernährung benötigen, bekommen schlichtweg nicht so ein Essen. Es gibt in diesem und in vielen Krankenhäusern keine Kantinen. Das Essen, dass von außerhalb kommt, ist darauf nicht eingestellt. Keine gute Grundlage zum Gesundwerden.
Wieder zu Hause erzählt Sandeep seiner Frau von der Begegnung. Nach einer langen Nacht voller Diskussion und Träumen, entsteht die Idee ein Geschäft zu gründen, dass sich auf Essen für Patienten spezialisiert. Gesagt getan. Swarali kümmert sich um Rezepte und Küche, Sandeep um den Vertrieb und Auslieferung. Ganz intuitiv haben sie dabei Prinzipien ganz aktuelle Start-Up Philosophien angewendet: Klein anfangen, testen und iterativ skalieren. Sie beginnen mit einem Krankenhaus, probieren und sammeln Erfahrungen.
Diese Erfahrungen reflektieren die beiden Erst-Unternehmer rückblickend darin, geeignetes Personal und Betriebsstätte zu finden. So haben sie anfänglich vor allem Spezialisten angestellt, wie beispielsweise einen Sous-Chef. Sie haben aber schnell festgestellt, dass gerade bei einem so kleinen Betrieb alles von jedem gemacht werden muss. Die Wahl für ihre Arbeitsstätte hätte allerdings anfänglich spezialisierter ausfallen können. Erst jetzt haben sie richtig Platz zum Kochen und um den Betrieb auszubauen.
Mittlerweile beliefern die beiden vier Krankenhäuser und haben sich einen kleinen Bus zugelegt, in dem sie als „Food Truck“ am Abend qualitativ hochwertiges Essen verkaufen. Das Motto dabei, Essen zu gut wie zu Hause. Das bedeutet mit guten Zutaten, abwechslungsreich, mit frisch gemahlenen Gewürzen und gutem aber wenig Öl. Außerdem stehen sie in Verhandlungen mit einem Krankenhaus, auch vor Ort eine Kantine zu betreiben.
Was sie denn noch besser machen oder bedenken sollten, fragen die Beiden zum Abschluss des Gesprächs. Die Antwort ist, noch mehr auf den Kunden zu schauen. Was ist ihm besonders wichtig an dem Essen? Welche Inhalte sind beliebt und wie kann man das dann am einfachsten erreichen, ohne sich mit zu vielen Zutaten und Rezepten zu verzetteln, lautet die Antwort. Und nicht so viel so Sorgen machen, dass die Idee nicht geradlinig dem Business Plan folgt, wenn sie auf die Wirklichkeit trifft. Wer weiß welche scheinbaren Umwege diese Idee noch nehmen wird und was am Ende für ein Geschäft dabei herauskommt.
Das Geschäft im Überblick
- Unternehmerin: Swarali Patil, 28 Jahre
- Geschäftsidee: Herstellung und Lieferung von gesunden und nährstoffreichem Essen an Krankenhäuser
- Lokation: Pimpri-Chinchwad, Maharashtra, Urban (Pune)
- Soziales Problem: Nährstoffreiche Mahlzeiten zu erschwinglichen Preisen für Krankenhaus Patienten, in deren Krankenhäusern es ansonsten keine solchen Kantinen und Angebote gibt
- Investition: 2806 €
- Persönliche Investition: 432 €
- Investionszeitraum: 1 Jahr
- Geschaffene Arbeitsplätze: 5 (2 Frauen, 3 Männer)
- Differenzierung: Hochwertige Qualität der Zutaten, Frisch gemahlene Gewürze, gesunde Rezepte
- Leidenschaft: Gesundes und gutes Essen